Presseinformation, 26.09.2000
Greenkids, NAJU und BUNDjugend rufen auf: Am 23. September nach Gorleben!
Magdeburg Die Jugend-Umweltschutzorganisationen Greenkids Magdeburg e.V.,
NAJU Sachsen-Anhalt und BUNDjugend Sachsen-Anhalt rufen die MagdeburgerInnen
auf, am Samstag, den 23. September mit ihnen in Gorleben gegen die verfehlte
Atompolitik der Bundesregierung zu demonstrieren. Die Umweltschützer treffen
sich am betreffenden Tag um 8:45 Uhr am Hauptbahnhof Magdeburg.
Mit zwei Falschaussagen verkaufte die Bundesregierung die Zementierung des
Weiterbetriebs der deutschen Atomkraftwerke (AKW) als Erfolg: Sie
bezeichnete das Ergebnis ihrer Verhandlungen mit der Atomlobby als "Konsens
über den Atomausstieg". Zum einen wird nicht der Ausstieg, sondern die
Sicherstellung des Weiterbetriebs der AKW geregelt. Die sogenannten
"Zugeständnisse" der Atomindustrie erweisen sich beim näheren Hinschauen als
überflüssige Erklärungen von Tatsachen, die schon vor den "Konsens
"-Gesprächen aktuell waren:
Die AKW-Betreiber erkennen den "Primat der Politik" an - was sollten sie
auch sonst tun, dies ist eine Demokratie. Als nächstes erklärt die
Atomindustrie, sie werde keine neuen Atomkraftwerke bauen - auch das ist
nichts neues, seit mehr als zehn Jahren sind AKW-Neubauten in Deutschland
politisch nicht mehr durchsetzbar. Außerdem scheuen die EVU
(Energieversorgungsunternehmen) die hohen Investitionen, besonders in
Hinblick auf die bestehenden Überkapazitäten. Und zuletzt das Zugeständnis,
dass ihre Anlagen keine unbegrenzte Laufzeit haben - was sie ohnehin nie
hatten.
Zum zweiten ist das kein Konsens, was Atomindustrie und Regierung im stillen
Kämmerlein verabredet haben. Ein energiepolitischer Konsens hätte im Dialog
mit den seit Jahrzehnten auf diesem Gebiet aktiven Initiativen geführt
werden müssen.
NAJU Landesvorsitzender Falk Beyer dazu: "Der sog. ,Atomkonsens' ist ein
einziges Fiasko. Die Bevölkerung setzt oftmals die Grüne Partei mit der
Umweltschutzbewegung gleich. Daher konnte die Bundesregierung ihre
schmachvolles Einknicken vor der Atomlobby als Konsens verkaufen. So wird
der Eindruck erweckt, es handele sich bei dem Verhandlungsergebnis um eine
von den Umweltschützern akzeptierte Vereinbarung - AtomkraftgegnerInnen
gelten von nun an als ExtremistInnen. In Wahrheit steht die Umweltbewegung -
samt der großen Verbände wie BUND und NABU - jedoch keinesfalls hinter
diesem ,Konsens'." Beyer weiter: "Um das sichtbar zu machen, rufen wir auf,
am 23. September mit uns zur Anti-Atom-Demo gegen den "Atomkonsens" nach
Gorleben zu fahren. Tausende Menschen sollen dort zeigen, dass sie sich von
der Bundesregierung nicht für dumm verkaufen lassen."
Die Umweltschützer wollen sich am 23. September um 8:45 Uhr in der Vorhalle
des Magdeburger Hauptbahnhofs treffen. Von dort fahren sie mit
Wochenendticket nach Salzwedel, wo sie von Bussen und PKW abgeholt werden.
Wer an einer Teilnahme interessiert ist, kann sich in der NAJU
Landesgeschäftsstelle unter Telefon 0391-5437375 melden oder einfach zum
Treffpunkt kommen.
Auch Demo-Aufrufe (farbige A4-Flugblätter) sind noch - auch zum Verteilen -
in der NAJU Landesgeschäftsstelle erhältlich. Sie können dort kostenlos
abgeholt werden.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Falk Beyer, NAJU-Landesvorsitzender, unter Telefon 01 73-971 42 70 oder
E-Mail Presse@naju-lsa.de, und
BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (Organisation der Demo), unter Telefon 058
41-46 84.
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