grünes blatt 1/2-96 - Begehung einer Magdeburger Müllkippe:
Cracauer Anger
Am Montag, den 18. März 1996 hatten die Greenkids Magdeburg e.V. eine
Begehung des Cracauer Angers, der größten Mülldeponie Magdeburgs.
Leider war die Beteiligung nicht besonders erfreulich. Außerdem gab es
einige weitere Probleme. Doch haben wir einige Fakten über den Cracauer
Anger und allgemein über Müllkippen erfahren. Auf dem Cracauer Anger wird
nur noch etwa zwei Jahre Müll deponiert. Dann wird eine Mülldeponie im
Südwesten der Stadt Magdeburg erweitert und der Müll, der jetzt auf dem
Cracauer Anger abgelagert wird, dort deponiert. Bisher sind insgesamt etwa
8 Millionen Kubikmeter Müll abgelagert worden, und jeden Tag kommen in rund
180 Lastwagen, die machmal minütlich ankommen, etwa 2500 Kubikmeter hinzu.
Angesichts dieser Daten sollte man endlich einmal daran denken, daß man sehr
leicht Müll vermeiden kann und dies auch tun. Denn der Cracauer Anger ist
nicht die einzige Magdeburger Mülldeponie. Es wird also Zeit, endlich mehr
Müll zu vermeiden.
Am Cracauer Anger kann außerdem getrennter Müll, wie Schrott, alte
Kühlschränke, Reifen, Plastik, Kompost und ähnliches zur Entsorgung oder
Wiedverwertung abgegeben werden.
Wenn ein LKW mit Müll kommt, wird er zuerst gewogen, einige Daten geprüft
und registriert. Danach fährt der LKW auf den Deponieberg, und dort wird
der Müll abgeladen. Wenn noch Schrott oder ähnliches dabei ist, wird dieser
wieder heruntergefahren. Durch Raupen und Kompaktoren wird der Müll verteilt,
zerkleinert und zusammengedrückt. So wächst der Müllberg Schicht für Schicht.
Mit der Zeit sackt der Berg noch etwas in sich zusammen. Am Schluß wird der
ganze Berg mit Erde bedeckt und nach einiger Zeit dann freigegeben. Das
entstehende Gas wird später abgepumt, damit es nicht die Umwelt schädigt
und dient dann als Heizgas. Doch dieser ganze Prozess dauert viele Jahre
und es gibt viele Gefahren. Darum müssen auch regelmäßig Grundwasser und
so weiter geprüft werden.
Übrigens gibt es auch einige Tiere auf dem Cracauer Anger. Letztes Jahr
wurden sieben Rehe und zwei Rehkitze gesehen. Außerdem sind hier 3
Fasanenpaare und mehrere Rebhühner zu Hause.
Weitere Infos zum Thema erhalten Sie beim Müll-Kampagnen-Team der Greenkids.
Jonas Lähnemann
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