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grünes blatt 1/2-96 - Ein Rennen gegen die Zeit:

Unglücksschiff von Wales

Die Überschrift läßt auf Märchen und Geschichten schließen, doch der Schein trügt (obwohl der Fall wahrlich Geschichte machen wird). Tage- und wochenlang war es Hauptthema der Zeitungen und des Fernsehens:
Die Kollision eines Supertankers,der "Sea Empress", vor Milford Haven. Der 10750 mư große Ölriese war mit einer Ladung von 130000t Öl von Schottland zu einer Raffinerie der US-Ölgesellschaft "Texaco" nach Milford Haven unterwegs.
Das Unglück nahm seinen Lauf:
Die "Sea Empress" schlug leck. Ein Felsen riß 10 Öltanks und die gesamte Steuerbordseite auf. Tonnen von Öl liefen ins offene Meer.
Und das in einem Küstennationalpark!!!
Das ließ auf die für das Gebiet katastrophale Gefahr einer Ölpest schließen.In der Luft hing ein stechender Ölgeruch, als Schlepper sich daran machten, die "Sea Empress" in den Hafen zu schleppen.
Der Versuch schlug aber dann wegen Sturm und starken Tiden fehl, und der Tanker lief erneut auf.Das Leck vergrößerte sich und immer mehr Öl lief aus.Letzenendes eine Menge, die fast unvorstellbar ist: 70.000t! Immerhin würden diese 70.000t einen Güterwagen von 12 km Länge füllen! Seit Tagen war von der brit. Küstenwache die höchste Umweltalarmstufe ausgerufen worden, und das zu Recht! Der Lebensraum vieler seltener Tierarten war bedroht, da erste Strände von dem mittlerweile 8km großem Ölteppich erreicht worden waren.
Mehr als 200 Tier-schützer waren Tag und Nacht im Einsatz, um ölverschmierte Vögel und andere im Öl "gebadeten" Tiere zu retten. Das waren immerhin mehr als 1000 Seevögel,ca. 3000 seltene Seesterne, Fische, Würmer, Robben, Seehunde und Delphine.
Obwohl das wohl als Dunkelziffer bezeichnet werden kann. Endlich gelang es auch, die Lecks notdürftig zu schließen. Es wurden Barrieren und Flugzeuge mit ölzersetzender Flüssigkeit eingesetzt, um den Ölteppich zu stoppen und so rund 280 weiterhin bedrohte Vogelarten zu schützen. Man begann, die restlichen 65000 t Öl auf kleinere Tanker umzupumpen. Es stellte sich heraus, daß der Tanker statt einer doppelten Bordwand nur eine einfache Metallhaut besaß. Und das obwohl 1993 von der "International Maritime Organisation " festgelegt worden war, daß Supertanker von der Größe der" "Sea Empress" mit zwei Bordwänden gebaut werden müssen! Das Problem war aber, daß die "Sea Empress" wenige Monate vor Erlaß vom Stapel gelaufen war. Auch mußte festgestellt werden, das jegliche Fehlfunktionen innerhalb der Steuersysteme ausgeschlossen werden konnten, die Ursache also in menschlichem Versagen ihren Ursprung fand. Proteste, Empörung und Kritik wurden immer lauter. Wegen Übergangsfristen für alte Modelle brauchte das Schiff bis jetzt nicht aus dem Verkehr gezogen werden, sondern konnte lustig weiter Öl in unvorstellbaren Mengen transportieren!
Das Schiff ist zwar jetzt geborgen und es läuft kein Öl mehr aus, aber man sollte sich bewußt machen, das innerhalb von einer Woche ein Tierschutzgebiet zerstört wurde, das nun Jahre brauchen wird, um sich zu erholen.

Stephanie Theuerkauf

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