grünes blatt 1/2-96 - Das IV. Internationale Elbe - Saale - Camp bei Barby:
Rettet Elbe und Saale
Vom 25. Juli bis zum 5. August 1996 fand an der Elbfähre in Barby
das 4. Internationale Elbe - Saale - Camp statt. Höhepunkt war das
"Fest am Fluß" am 3. August.
Das diesjährige Elbe - Saale - Camp war das bisher Größte.
Es zelteten zeitweise etwa 60 Gegner des Ausbaus von Elbe und Saale an der
Elbfähre in Barby, nicht weit von der Saalemündung entfernt. Das
Ziel ist es weitere Strombaumaßnahmen, wie zum Beispiel den
Buhnenausbau oder die zur Zeit aus Kostengründen aufs Eis gelegte
Saalestaustufe bei Klein Rosenburg, zu verhindern.
Es wurden Infostände in Klein Rosenburg, Calbe und Barby veranstaltet
bei denen unter anderem auf das "Fest am Fluß" am 3. August
hingewiesen wurde. Weiterhin wurde die Schleuse bei Calbe besichtigt und
das Umweltzentrum in Ronny, das unter ande-rem einen Teich mit Glasscheibe
zum hereinsehen hat, besucht.
Der schweizer Flußschützer Roberto A. Epple, der in Le Puy
(Frankreich) wohnt, vom European Rivers Net-work hielt einen Vortrag
über die Loire und den erfolgreichen Kampf gegen den Bau von
Staustufen am Oberlauf der Loire und ihrer Nebenflüsse. Er zeigte
Dias und erzählte von Aktionen und der gereteten Landschaft.
Zweimal kam Ministerbesuch, einmal von Herr Heyer, dem
sachsen - anhaltinischen Verkehrsminister, und das andere Mal von der
Umweltministerin Sachsen - An-halts, Frau Heidecke. Beiden Minister/innen
wurde angeboten die Elbe im Paddelboot zu kreuzen, doch nur Frau Heidecke
willigte ein. Außerdem wurde mit beiden Ministern/innnen über
den Ausbau von Elbe und Saale diskutiert und gemeinsame Standpunkte wurden
heraus-gearbeitet.
In den letzten zwei Tagen vor dem Fest wurde dieses vorbereitet:
Mehrere Plakate und zwei Transparente mit den Aufschriften: "Elbe wir
beschützen dich" und "lebendige Elbe" wurden gemalt. Die Aufgaben
wurden verteilt, alles wurde Durchgesprochen und so weiter.
Am Samstag, den 3. August wurden morgens die letzten Vorbereitungen
getroffen, die Stände wurden aufgebaut, ... . Um 11:00 Uhr begann
das Fest mit einer Andacht für die das Elbe-Kreuz des evangelischen
Kirchentages in Hamburg geholt worden war.
Gegen 13:30 kamen vier Grußworte, unter anderem vom Bürgermeister
aus Barby, dem Storchenvater aus Loburg und Roberto A. Epple. Danach
stellten sich einige Campteilnehmer vor.
Inzwischen waren etwa 600-700 Teilnehmer zusammengekommen.
Zwischen 14:30 und 15:30 Uhr wurde die Elbe gesperrt, nur die Fähre
fuhr noch. Als erstes wurde ein Seil als symbolische Sperrung gespannt
und zwei übermütige Taucher hangelten sich an dem Seil über
die Elbe (auf dem Seil lastete durch die Strömung eine große
Spannung). Nachdem das Seil entspannt war besetzten Paddler, Kanuten und
Schwimmer das Wasser und Menschenketten das Ufer symbolisch und es
wurden aus Treibholz gebastelte Boote auf die Elbe gesetzt.
Am Schluß spielte noch die Gruppe Trottoir Noir für
einige Zeit.
An den letzten beiden Tagen wurde noch die Meinung über das Camp
ausgetauscht, die ersten Überlegungen für das nächste Jahr
gemacht und natürlich wieder abgebaut.
Jonas Lähnemann
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