grünes blatt 1/2-96 - Umfrage der Greenkids:
Müll an Magdeburgs Schulen
Im März und April 1996 führte die Müllkampagne der Greenkids eine Umfrage
zum Thema "Müll an Magdeburgs Schulen" durch. Diese ging an alle Magdeburger
Schulen. Leider war die Teilnahme recht gering, nur 25% der 120
angeschriebenen Schulen antworteten. Davon waren 40% Grundschulen,
23% Sekundarschulen, 10% Gymnasien, 7% andere Schulen und 20% ohne Angabe.
Einschätzung des Müllproblems
Das Problem des Mülls auf dem Schulgelände wurde von den meisten Direktoren
als gering eingestuft. Fast niemand fand das Problem groß und nur wenige
mittelmäßig. Einige gaben an, daß Getränkeeinwegverpackungen ein großes
Problem seien, andere wollten das Problem überhaupt nicht einschätzen.
Kioske, Cafeterias oder Getränkeautomaten
An Grund- und Sekundarschulen gibt es nur selten eine Cafeteria, einen
Kiosk oder einen Getränkeautomat. An Gymnasien hingegen fast immer.
Fast immer gibt es nur Einwegverpackungen oder -geschirr.
Pausenbrotverpackungen
Die meisten Direktoren haben überhaupt kein Pausenbrot oder machen es sich
in der Schule. Sonst verpacken sie es meistens in Butterbrotpapier oder
Brotbüchsen. Einige verpacken ihr Brot aber auch in Alu- oder
Plastikfolie.
Die Schüler benutzen oft Brotbüchsen, einige aber auch Alufolie,
Butterbrotpapier oder Plastikfolie. (Nur sehr wenige Schüler haben
überhaupt kein Pausenbrot.)
Müllentsorgung
Die Müllentsorgung funktioniert an allen Schulen gut und problemlos.
Der Müll wird regelmäßig von der Stadt (Abfallwirtschaftsamt),
Reinigungsfirmen oder anderen Spezialfirmen abgeholt.
Was wird gegen den Müll getan?
Die Schulen unternehmen einiges gegen den Müll und nur wenige machen
überhaupt nichts. Einige trennen, andere belehren und wieder andere
machen Aufsichten oder argumentieren. Es gibt auch Schulen, die
Gelbe Tonnen oder Gelbe Säcke haben, aber ob das der richtige Weg ist, wo
man so oft hört, daß der Müll aus Gelben Säcken oder Tonnen trotzdem
verbrannt oder deponiert wird und einige Leute verdienen sich daran
dumm und dämlich. Außerdem sammeln viele Schulen den Müll täglich ein
oder stellen viele Mülleimer auf. So bleibt der Schulhof relativ
sauber. Aber das Problem ist nicht weg, es scheint nur so, der Müll
fällt trotzdem an.
Mülltrennung
An 75% der Schulen wird der Müll getrennt, an den anderen Schulen nicht.
Bei den Grundschulen trennen 83%, bei den Sekundarschulen 71% und bei
den Gymnasien 67% der Schulen in Magdeburg.
Was könnte noch gegen den Müll getan werden?
Schulen, die ihren Müll noch nicht trennen, könnten damit anfangen.
Durch Gespräche mit den Eltern und Schülern und Zusammenarbeit mit
Tupperware könnten die Brotdosen weiter verbreitet werden. Es gibt
Reserven bei der Schulspeisung, am Kiosk, am Getränkeautomat und in der
Cafeteria. Aufklärungsarbeit, Belehrungen und Projekte könnten durchgeführt
werden. Die Milch dürfte nicht mehr in Tetrapacks ausgegeben werden und
auch andere Kleinverpackungen müßten minimiert werden. Die Schüler
könnten durch Ausflüge zur Ökoschule, Durchführung von Ökotagen und
Projekten und Einbindung des Themas in den Unterricht (zum Beispiel
Biologie oder Chemie) zu mehr Umwelt- und Müllbewußtsein erzogen werden.
Der Schülerrat könnte Aktionen durchführen und in der Schülerzeitung
könnten Aufrufe erscheinen. Weiterhin könnte die Schule organische
Abfälle kompostieren.
Diese Ideen kamen alle von Schulen. Wenn Sie alle ausgeführt würden,
könnte man sehr viel Müll vermeiden.
Sämtliche Angaben stammen von den Schulen, die auf die Umfrage von
Greenkids e.V. reagierten und müssen nicht unbedingt wahrheitsgemäß und
sachlich korrekt sein, da die Angaben nur schwer zu kontrollieren sind.
Jonas Lähnemann
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