Morsleben - Geschichte eines umstrittenen Atomprojekts

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Hintergründe zur Ausstellung

Faesser Die Morsleben-Ausstellung wurde im September 2004 das erste Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Seitdem hatte sie ihren Auftritt bereits an mehreren Orten und wurde von mehreren zehntausend Menschen besichtigt. Sie ist das Ergebnis von inzwischen über acht Jahren Recherche- und Forschungsarbeit von Aktivist*innen der Greenkids e.V. und anderen Menschen. Quelle der Arbeit sind mehr als ein Dutzend Archive und Organisationen. Der größte Teil des vorhandenen Aktenmaterials konnte noch nicht einmal gesichtet werden. Es steht also noch viel Arbeit bevor und die Wanderausstellung wird ständig ausgebaut.

Inzwischen wurden im Rahmen des Dokumentationsprojekts mehr als 2800 Unterlagen erfasst, weitere hunderte Dokumente liegen zur Einarbeitung in die Archivdatenbank bereit. Von diesen Materialien konnte bisher auch erst ein kleiner Teil bearbeitet und verwertet werden. Laufend kommen neue Unterlagen zum Morsleben-Archiv hinzu. Außerdem werden die Recherchen in den öffentlichen Archiven fortgesetzt.

Seine aktuelle Bedeutung erhält das Projekt durch die bevorstehende Schließung des Endlagers für radioaktive Abfälle Morsleben (ERAM). Nach einem Jahrzehnt Öffentlicher Auseinandersetzungen um den Weiterbetrieb des ERAM soll die risikoreiche Anlage stillgelegt werden. Akute Gefahrenlagen während der letzten Jahre unterstreichen die Dringlichkeit der Schließung.

Die Ausstellung dokumentiert Errichtung und Betrieb der Anlage. Ein wichtiger Aspekt sind dabei die gesellschaftlichen und politischen Umstände, die sich auf den Umgang mit Sicherheitsproblemen und deren Darstellung in der Öffentlichkeit beziehen. Schwerpunkte dieser Dokumentation sind die Geschichte der Schachtanlage, Sicherheitsprobleme, die Situation in der Region mitten im ehemaligen Grenzgebiet und der Einsatz des MfS im Endlager.

Ausstellungsfahrplan

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Vom 1. bis 30. Juni 2012 wird die Ausstellung im CafĂ© Courage, Bahnhofstr. 56 in Döbeln gezeigt. Danach gibt es noch keine konkreten Planungen für weitere Ausstellungsorte. InteressentInnen können sich bei Greenkids melden.

Bisher wurde die Morsleben-Ausstellung an folgenden Orten gezeigt: Uniklinikum Magdeburg (9.9.-21.12.2004), Jugendumweltkongress Magdeburg (26.12.2004-2.1.2005), Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn (9.2.-24.4.2005), Auftaktveranstaltung zur Ökostromkampagne des "Jugendbündnis Zukunftsenergie" (24.4.2005), Landratsamt Stendal (27.7.-31.8.2005), Offene Uni BerlinS (4.10.-12.12.2005), Haus der Demokratie Berlin (12.12.2005-16.1.2006), Gedenkstätte am Moritzplatz in Magdeburg (2.2.-22.4.2006), Jugendfreizeitzentrum (JFZ) Haldensleben "Der Club" (17.4.-31.5.2006), BUKO29 (25.-26.5.2006), Oberstufenkolleg + Universität Bielefeld (6.6.-30.6.2006), Kreisvolkshochschule Wolfenbüttel (15.5.-15.6.2006), Stadt- und Kreisbibliothek Salzwedel (2.3.-17.4.2007), "Raum 2" in Tramm (25.4.-4.5.2007), Gasthaus Wiese in Gedelitz (7.-18.5.2007), Kreishaus Lüchow (18.5.-1.6.2007), Sommer-Wendland-Camp in Gedelitz (29.7.-5.8.2007), Democamp in Gorleben (30.8.-2.9.2007), Universität Oulu/Finnland (14.-21.10.2008), Universitätsbibliothek Magdeburg (4.-28.10.2011), Universitätsbibliothek Hildesheim (2.-24.11.2011).

Informationsmaterialien

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Die im Folgenden aufgeführten Materialien können bei Greenkids e.V. unter Telefon 03431-5894170 bzw. per Mail an morsleben[at]greenkids.de gegen Erstattung von Kopier- und Versandkosten bestellt werden.

Infoblatt "Endlager für radioaktive Abfälle Morsleben"
Hintergrundinformationen zum ERAM, historischer Überblick, Einlagerungen, Sicherheitsprobleme, unabhängige Organisationen auf zwei DIN A4-Seiten. Stand: 2007, farbig.
Infoblatt als PDF (ca. 1,2 MB)

"Die (DDR-)Geschichte des Atommüll-Endlagers Morsleben"
Broschüre zur Enstehung des DDR-Endlagers Morsleben, politischen und gesellschaftlichen Umständen, Einlagerungen, Sicherheitsproblemen und dem Widerstand ab 1989. A5, 120 Seiten
Online-Fassung auf der Seite der LStU unter "Broschüren", dort unter "Sachbeiträge"

"Security Policies am Beispiel des Endlagers Morsleben"
Für die Universität Magdeburg wurde diese Studienarbeit verfasst, die neben einem Überblick zur Geschichte des Endlagers Morsleben sich vor allem mit Sicherheitsfragen in der Atomanlage auseinandersetzt. Etwa ein Dutzend Kategorien werden aufgemacht und Sicherheitsanforderungen umrissen. Im Anschluss erfolgt ein Abgleich dieser Anforderungen mit Praxisbeispielen aus dem Betrieb des Endlagers. A4, 124 Seiten
Studienarbeit (Auszug) als PDF

Information zur Ausstellung "Morsleben - Geschichte eines umstrittenen Atomprojekts"
Auf diesem Faltblatt wird die Wanderausstellung zum Atommüll-Endlager vorgestellt. Es gibt hier allgemeine Informationen zur Bestellung der Ausstellung und den Begleitangeboten. Außerdem werden viele Tafeln abgebildet und kurz vorgestellt. 10 Seiten Faltblatt als PDF

Infomappe Morsleben
Diese Mappe ist eine Zusammenstellung von Presseinformationen, der schriftlichen Auseinandersetzung mit dem Bundesumweltministerium und dem Bundesamt für Strahlenschutz und Hintergrundmaterialien zum Endlager Morsleben. Enthalten u.a. auch das Infoblatt zur Ausstellung und eine satirische Postkarte zur Langzeitproblematik.

Aufgabenliste Morsleben
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